Care Leaver*innen sind junge Menschen, die in stationärer Erziehungshilfe wie Wohngruppe, Pflegefamilie oder anderen betreuten Wohnformen gelebt haben und von dort in ein eigenständiges Leben starten.
Im Vergleich zu Gleichaltrigen, die in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen, fehlt ihnen oft der Zugang zu sozialen, materiellen und finanziellen Ressourcen.
Wenn Jugendberufsagenturen diese Gruppe stärker in den Blick nehmen, können sie mit ihrer Erfahrung in der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit den jungen Menschen Bildungs- und Entwicklungsräume öffnen.
Kooperation von Jugendberufsagenturen mit stationären Erziehungshilfen ausbauen
Jugendliche und junge Erwachsene, die nicht bei ihren Familien leben und den Übergang aus der stationären Erziehungshilfe wie Wohngruppe, Pflegefamilie oder anderen betreuten Wohnformen ins Erwachsenenleben bewältigen müssen, sind bisher in ihren Bildungschancen signifikant benachteiligt. Sie müssen sehr viel früher als andere jungen Menschen ihren Lebensalltag eigenverantwortlich organisieren. Gleichzeitig verfügen sie über wenig familiäre Unterstützung und nach dem Ende der Kinder- und Jugendhilfe häufig kaum noch über professionelle Begleitung.
Neben Herausforderungen wie Wohnungssuche, finanziellen Belastungen, Armutslagen und gesundheitlichen Fragen ist es daher oft schwierig für sie, Bildungsperspektiven zu entwickeln und beispielsweise eine Berufsausbildung oder ein Studium erfolgreich aufzunehmen und abzuschließen. Jugendberufsagenturen bieten eine Beratungsstruktur und umfassende Expertise, die geeignete Unterstützung für Care Leaver*innen in dieser Lebensphase bieten könnten. Diese Gruppe junger Menschen mit ihren besonderen Bedarfslagen gilt es daher für die Jugendberufsagenturen noch besser in den Blick zu nehmen.
Weitere Informationen: https://www.servicestelle-jba.de/wws/9.php#/wws/uebergaenge-stationaere-jugendhilfe.php
Quelle: Servicestelle Jugendberufsagenturen