Neue Ruhr Zeitung: Junge Zuwanderer erzählen ihre Geschichte

Beim „World Café“ in Wesel konnten sich junge Zuwanderer mit lokalen Unternehmen vernetzen. Dabei setzt das Projekt auf einen besonderen Ansatz.

Wie bringt man junge zugewanderte Menschen mit Unternehmen aus der Region zusammen?

Um diese Frage ging es beim „World Café“, einer Veranstaltung, die jetzt im Rahmen der Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ im Scala Kulturspielhaus Wesel durchgeführt wurde. Das „World Café“ diente dabei auch der Vorstellung des Projekts „Interact – Jobstories aus dem Kreis Wesel“, das Teil der Landesinitiative ist.

Das „World Café“ in Wesel: Geschichten aus der Arbeitswelt

Unter dem Motto „Gelungene Integration statt Fachkräftemangel“ erzählten hier junge Zugewanderte über ihren Hintergrund und ihre Erlebnisse auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Im Gegenzug stellten sich auch Unternehmen und deren Auszubildende vor. Diese Vorträge und kurzen Vorstellungsfilme wechselten sich auch immer wieder mit Pausen zum zwanglosen Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ab. So erzählte etwa auch Milad Mousavi in einem kurzen Video von seiner Zeit in Deutschland und seiner Jobsuche. Der junge Syrer sprach dabei nicht nur von Herausforderungen wie der Sprachbarriere und dem Nachholen seines Abschlusses, sondern auch von seinen Interessen und Wünschen – und wie ihn das Projekt „Interact“ mit der Firma „Fliesenking“ in Moers zusammenbrachte.

Um Geschichten wie diese vorzustellen, haben sich die Köpfe hinter dem Projekt – Liven Quell und Till Stauffer von der Quest-Projektagentur aus Dortmund – von theaterpädagogischen Ansätzen inspirieren lassen. Der Geschäftsführer der Agentur und Projektkoordinator Till Stauffer beschreibt das kompetenzübergreifende Konzept: „Wir arbeiten mit einem Team aus Pädagogen, Dozenten für Foto und Video, Sprachtrainern und einem Unternehmensanwerber, der die Leute mit den Unternehmen zusammenbringt.“

Integration auf dem Weseler Arbeitsmarkt: „Jobstories“ bieten neuen Ansatz

Diese Perspektive kommt auch bei den Verantwortlichen der Weseler Politik gut an. Eric Fengels, der für den Kreis die Umsetzung der Landesinitiative betreut, sieht das Projekt „Interact“ als gute Ergänzung zu den weiteren Bausteinen: „Der theaterpädagogische Ansatz bietet hier noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel“, so Fengels.

Michael Maas vom Verwaltungsvorstand des Kreis Wesel betont die Wichtigkeit des Projekts: „Es gibt kaum ein Thema zu dem mehr Blödsinn erzählt wird, als zum Thema Integration.“ Aktuell arbeitet das Projekt mit 18 jungen Zuwanderern und hat Kapazitäten für bis zu 20.

Das nächste „World Café“ befände sich auch bereits in Planung, verrät Till Stauffer. Als Veranstaltungsort ist Moers im Gespräch und man peile einen Termin Mitte oder Ende Juni an, wenn man auf das erste Jahr des Projekts zurückblicken und eine Bilanz ziehen könnte.

 

Quelle: NRZ vom 06.03.2023

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